Ausgerechnet 100 Tage?

Auch wenn man aus den Medien und der Literatur den Eindruck erhalten kann, dass die ersten 100 Tage als CEO erfolgsentscheidend sind, so sind sie es nicht. Die Praxis sieht glücklicherweise anders aus: Die Mehrheit der neuen Führungskräfte benötigt weit mehr als diese Zeit, um die volle Leistungsfähigkeit zu erreichen – und zwar mindestens sechs Monate. Das hat die Unternehmensberatung McKinsey herausgefunden (mehr dazu hier). Es ist aber dennoch die Zeit, in der Ihr Rampenlicht besonders hell leuchtet und in der Ihnen eine besondere Aufmerksamkeit zuteil wird.

In den USA wird oft von 90 Tagen gesprochen, bei Napoleon spricht man von der „Herrschaft der 100 Tage“ (auch wenn es 110 Tage waren).

100 Tage CEO – 100 Tage auf Bewährung

110 Tage dauerte die Regentschaft von Napoleon Bonaparte, als er im März 1815 aus seinem Exil auf der Insel Elba nach Paris zurückkehrte bis zu seiner endgültigen Niederlage in der Schlacht bei Waterloo. Seitdem steht die „Herrschaft der 100 Tage“ als Synonym für eine Bewährungsfrist, die jedem neuen Amtsinhaber in Wirtschaft oder Politik gewährt wird, bevor er maßgebliche Entscheidungen zu treffen hat.

100 Tage CEO – Napoleons 110 Tage

Als “Herrschaft der 100 Tage” wird die Regentschaft von Napoleon Bonaparte zwischen dem 1. März und dem 22. Juni 1815 bezeichnet. Nach seiner Rückkehr von Elba gewann er die Unterstützung großer Teile der französischen Armee, erlebte die Flucht von König Ludwig XVIII. und initiierte innenpolitische Reformen. Trotz der Anerkennung der Grenzen von 1792 bereiteten Großbritannien, Österreich, Preußen und Russland der Macht von Napoleon am 22. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo endgültig ein Ende.

 

Napoleon verlässt Elba – Joseph Beaume, 1836

100 Tage CEO – 90 Tage Roosevelt

Mit US-Präsident Franklin D. Roosevelt verwandelte sich der historische Bewährungszeitraum von 100 Tagen in eine „Schonfrist“ von etwa drei Monaten. Daher gibt es vor allem in den USA einiges an Management-Literatur, die sich auf den Zeitraum von 90 Tagen beziehen – und nicht auf die europäischen 100 Tage. Diese Zeitspanne hatte Roosevelt selbst gewählt, als er ankündigte, dass es so lange würde, bis der Erfolg seiner radikalen Wirtschaftsreformen („New Deal“) die damit verbundenen Zumutungen überstrahlen könnten.

Amtseinführung von Franklin D. Roosevelt am 4. März 1933

Erwartungen nach 100 Tagen übertreffen

Die 100 Tage sind ein informeller Waffenstillstand . Es ist eine „Warmlaufphase“, bis die erste Leistungsbilanz fällig wird. Es ist eine Frage Ihres Erwartungsmanagements und Ihres kommunikativen Geschicks, dass der Waffenstillstand nicht gebrochen wird und Sie die Erwartungen Ihrer Belegschaft, der Medien, Kunden, Investoren oder Analysten letzten Endes übertreffen. Ein 100-Tage-Führungskraft-Training bereitet Sie darauf vor.

100 Tage CEO – Sie strahlen stärker

Als CEO geben Sie – ob Sie wollen oder nicht – Ihrem Unternehmen einen Charakter, ein Gesicht. Es sind Ihre Werte und Ihre Ansichten, die das Unternehmen während Ihrer Amtszeit prägen. Auch wenn Sie das Team im Vordergrund sehen, sind Sie der Primus inter Pares. Es ist etwas anderes, wenn Sie Ihren Stolz auf die Leistungen der Belegschaft ausdrücken, als wenn es der Vertriebsleiter macht; es ist etwas  anderes, wenn Sie in der Kantine essen gehen, als wenn es der F&E-Chef macht; es ist etwas anderes, wenn Sie etwas auf LinkedIn posten, als wenn es die Produktionschefin macht.

Ihre Zuversicht strahlt stärker und Ihre Strategie bildet den Leitstrahl für Ihre Belegschaft. Ihre Worte (und Taten) inspirieren, locken erfolgreiche Spitzenkräfte, stärken den Unternehmens-Purpose und pflegen den Aktienkurs. Ihre Kommunikation hat einen besonderen Hebel und Sie damit eine besondere Verantwortung.

B2B, B2C, H2H

Business heute ist nicht mehr nur B2B oder B2C – es ist vor allem H2H (Human to Human, von Mensch zu Mensch). Viele Verbraucher informieren sich über die Unternehmen, deren Produkte sie nutzen. Das gilt auch für die Führung und insbesondere für den CEO. Dank der sozialen Medien ist dies auch einfacher denn je. Wir sehen täglich auf Twitter oder LinkedIn, was CEOs tun, ob sie ein Werk eröffnen, Produkte testen, einen Betrug begehen oder Bedürftigen helfen.

Besondere Kraft entsteht, wenn die CEOs die Grundwerte der Organisation sichtbar nach außen und innen vertreten. Das macht die Führung glaubwürdig, die Belegschaft loyaler, die Produkte beliebter und den Erfolg größer.

Königsweg: Storytelling

Geschichten erzeugen eine emotionale Verbindung zum Publikum, bauen Vertrauen auf und vermitteln innewohnende Werte mit sehr nachhaltiger Wirkung. Sie können dies nutzen – und sollten es gerade zu Beginn Ihrer Amtszeit tun. Zu keiner anderen Zeit erzielen Sie mehr Wirkung mit wenig Einsatz. Ein Storytelling-Training zeigt wie es geht, ein 100-Tage-CEO-Training bietet das komplette Paket.

Mindestens ebenso wichtig ist , dass Sie praktizieren, was Sie predigen. Nur dann werden die Mitarbeitenden im gesamten Unternehmen eher bereit sein, Ihr Verhalten nachzuahmen und Ihre Verhaltensweisen auch gegenüber der Kundschaft zeigen. Es sind auch nicht nur die großen Dinge, die Sie als Vorbild etablieren, sondern vor allem die kleinen Gesten. Je sichtbarer Sie sich an den Unternehmenswerten orientieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen im Unternehmen diesen Werten Beachtung schenken. „Tue Gutes und rede darüber“ heißt es im Volksmund; und auch wenn Ihnen manchmal vielleicht nicht wohl dabei ist, so gibt es sicherlich einen (schmalen) Pfad, auf dem Sie Ihre Gesten kommunizieren können.

100 Tage CEO – durch den Rückspiegel in die Zukunft

Wenn Sie sich nicht nur darüber im Klaren sind, was Sie in Ihrer Amtszeit erreichen wollen, sondern wie Sie von Ihrem Team, Ihrer Belegschaft, Ihren Kunden, den Medien, Investoren und Analysten wahrgenommen werden wollen, dann gibt es viele Wege, dieses Ziel zu erreichen. Wichtig ist nur, dass es am Anfang Ihrer Amtszeit recht einfach ist und schwerer wird, je länger Sie im Amt sind. Denn jetzt ist es nicht mehr der erste, zweite oder dritte Eindruck, sondern der 27. oder 42. Eindruck. Und der ist so formbar wie ein Stück Beton.

Wir schauen mit Ihnen gerne durch den Rückspiegel in die Zukunft. Das heißt, dass wir mit Ihnen in die Zukunft reisen: zum Ende Ihrer 100 Tage, zum nächsten Jahreswechsel und vielleicht zu Ihrem einjährigen Amtsjubiläum. Aus dieser Perspektive schauen wir auf das, was Sie erreichen wollen und definieren Ihren Weg dorthin – quasi durch den Rückspiegel in die Zukunft.

Worauf warten Sie noch?